Der 80.Geburtstag von Jens und Peter


Die Geschichte zweier Programme
Ende 1967 bzw. Anfang 1968 wurde in der Stadt Hamburg die Entwicklung zwei neuartiger Programmegestartet. Neuartig daran war, dass diese Programme mit Liebe gezeugt wurden und dass die Entwicklungszeit auf etwa 9 Monate begrenzt war. Als die Programme bereits – wie sagt man so schön – Hand und Fuß hatten, wurde das Roll-Out begonnen: am 09.07. wurde die Version Peter 0.0 und am 09.08. die Version Jens 0.0 zum ersten Mal der Öffentlichkeit als Beta Version vorgestellt.

Wie es am Anfang so ist waren die Programme zu Beginn noch sehr fehleranfällig und mussten in sämtlichen Programmpunkten ständig korrigiert werden - von „rundlaufen“ konnte man da noch wirklich nicht reden. Es mussten noch etliche Patches und Interfaces (Schnittstellen) entwickelt werden, um die Programme für die Enduser lauffähig zu machen.

In diesem Stadium waren die Programme stark abhängig von den Entwicklern, die Speicher hatten jeweils erst eine Größe von einigen Bytes und mussten noch ständig mit externen Daten gefüllt werden. Der dabei entstandene, unvermeidbare Datenmüll konnte von ihnen noch nicht selbst – zumindest nicht ordnungsgemäß - entsorgt werden und musste somit von den Entwicklern mit Hilfe des Programms „Pampers“ bereinigt werden.

Jens 0.0 und Peter 0.0 existierten als Einzelplatzlösungen, große Außenwirkung auf andere Programme hatten sie, mit Ausnahmen ihrer Soundkarten, noch nicht.

In den nächsten Jahren arbeiteten die Entwickler hart an der Weiterentwicklung, und immer zum Jahrestag kamen neue Versionen auf den Markt, z.B. im Jahre 1970 die Versionen 0.2, welche sogar schon kleine Sprachmodule entwickelt hatten. Diese waren zwar noch nicht fehlerfrei, integrierten sich aber von Tag zu Tag besser ins Gesamtsystem. Jens und Peter konnten bereits Befehle aussprechen und lernten langsam, auch welche anzunehmen und zu verarbeiten.

Es wurde solange an beiden Programmen weiterentwickelt, bis diese endlich stabil liefen, so dass die Entwickler – unabhängig voneinander - bei den Versionen Peter 0.6 und Jens 0.6 den Versuch starteten, beide zusammen auf einer katholischen Festplatte zu installieren. Die beiden Programme hatten untereinander keine Kompatibilitätsprobleme und arbeiteten sofort einträchtig zusammen. > Ihre Speicherkapazität wuchs langsam in Kilobyte Größe an, aber die Kompatibilität zur katholischen Festplatte wurde immer problematischer - ja, ja, auch kleine Programme sind wählerisch.

Daher wurden die Programme einige Versionen später – inzwischen waren auch Grundversionen von Word, Excel und PowerPoint integriert worden – auf eine andere Festplatte in Stellingen umgesiedelt. Auch dort harmonierten die Programme nicht besonders mit der Festplatte, so dass ein paar Jahre später die Umsiedlung auf den sog. Corvey-Server stattfand, wobei die Speicherkapazität auf Megabyte Größe anwuchs und sich langsam die Alpha Versionen stabilisierten.

Obwohl die Versionen ab Jens 1.5 und Peter 1.5 im Grunde stabil laufen konnten, kam es nach der Berührung mit Alkoholika immer wieder zu Programmabstürzen, die teilweise sogar mit Datenverlusten einhergingen. Es waren einige Bugfixes notwendig, um die Daten wieder herzustellen.

Die Versionen Jens 1.9 und Peter 2.0 wurden nach besonders erbrachten Leistungen (nämlich die Entdeckung einer neuen Entenart, den Abituri-Enten) einfach von der Corvey-Festplatte deinstalliert und mussten sich einen anderen, größeren Server suchen. Sie entschieden sich letztlich für eine Uni-Festplatte. Dort entwickelten sich die Versionen immer weiter und ihre Speicher wuchsen auf Gigabyte Größe an.

Die bereits beschriebenen Abstürze wiederholten sich allerdings immer mal wieder, insbesondere bei Nutzung der Programme in Wittenborn.

Bei der Version Jens 2.7 brachte das Programm Bea 1.7 mehr Stabilität rein, bei der Version Peter 3.1 war es das Programm Bine 2.5. Von nun an übernahmen die Programme Bea und Bine einen wichtigen Teil im Leben unserer Programme. Um böse Zungen gleich im Zaum halten zu können: bei den Programmen Bea und Bine handelt es sich nicht um Trojaner!

2002 wurden die Programme Jens 3.4 und Bea 2.4 für immer miteinander vereint, vor gut einem Jahr entstand ein Nachwuchsprogramm, mittlerweile in der Version Niklas 0.1 zu sehen. 2004 wurden die Programme Peter 3.5 und Bine 2.9 ebenfalls für immer miteinander vereint. Wie man hört, arbeiten beide Ehe-Programme – sowohl Dietrich als und Peschke - gut miteinander zusammen.

Am Schluss dieser manchmal vielleicht schwierigen, aber doch erfolgreichen Weiterentwicklung haben wir jetzt die Versionen Peter 4.0 und Jens 4.0 auf dem Markt. Man kann schon fast von gesetzteren Programmen sprechen, denn manchmal merkt man ihnen bereits an, dass die Grundsteinlegung etwas her ist, so richtig modern sind die beiden nicht mehr und man muss sie ständig warten, damit die Speicherkapazität nicht nachlässt.

Aber ich finde: wir können alle stolz sein auf die beiden, denn für eine so fortgeschrittene Version wie die 4.0 funktionieren sie noch ganz passabel und sind doch noch recht ansehnlich!

Zur Erhaltung ihres Zustandes bekommen beide hiermit ein wenig altersgerechten Lesestoff – eine sog. Rentner-Bravo – und zur Pflege einen Beauty-Cup. Herzlichen Glückwunsch und auf die nächsten 40 gemeinsamen Jahre!!!

Nachtrag: unbestätigte Quellen berichten, dass ursprünglich für unsere Programme die etwas technischen Namen R2D2 bzw. C3PO vorgesehen waren. Dieser Plan wurde dann aber verworfen, da diese Bezeichnungen umständlich und holperig und die Namen Jens und Peter nun mal einfach geläufiger waren. Knapp 10 Jahre später klaute ein Mann namens Georg Lucas diese Namen und benutzte sie in einigen seiner Filme und wurde damit berühmt – bisher wurde er dafür allerdings nicht zur Rechenschaft gezogen, man ließ ihn freundlicherweise gewähren…